Ein Nationalpark Hohe Tauern muss mehr sein als die Summe seiner drei Teile

Rössler: Für das größte Naturschutzgebiet Mitteleuropas ist das Zusammenstehen von Bund und den Ländern Kärnten, Salzburg und Tirol ein ‚Gebot der Stunde‘.

Mittersill, Matrei, Großkirchheim (OTS) Mit erstem Jänner dieses Jahres hat Salzburg für zwei Jahre den Vorsitz im Nationalpark Rat übernommen. Heute, am 22. Jänner 2018, fand die Sitzung dieses höchsten Entscheidungsgremiums im Nationalpark Hohe Tauern in der Salzburger Nationalparkverwaltung in Mittersill statt. Die Vorsitzende des Nationalpark Rates Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid Rössler ist überzeugt, dass nur die Bündelung aller Kräfte, die Kärnten, Salzburg und Tirol sowie die Republik Österreich aufbringen können, das größte Naturschutzgebiet Mitteleuropas und der Alpen auch weiter bringen und weiter entwickeln können. 

„Die stetige Ausweitung der Zusammenarbeit hat es auch in den vergangenen Jahren gegeben, und das mit nicht mehr zu übersehendem Erfolg. Die Fortsetzung dieses Weges ist ein ‚Gebot der Stunde“, sind sich Rössler und die Mitglieder des Nationalpark Rates Bundesministerin Elisabeth Köstinger (bei der Sitzung vertreten durch SC DI Günter Liebel), LH-Stellvertreterin Mag. Ingrid Felipe, Tirol, und Landesrat Mag. Gernot Darmann, Kärnten (bei der Sitzung vertreten durch Abteilungsleiter DI Harald Tschabuschnig), einig. 

So konnte bei der Zusammenkunft der Nationalparkpolitik mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, der Grundeigentümer, des Naturschutzes, der Wissenschaft und des Vereins der Freunde des Nationalparks zunächst eine positive und erfolgreiche Bilanz über das Jahr 2017 gezogen werden, welche in einem gemeinsamen Tätigkeitsbericht der drei Nationalparkteile zusammengefasst wurde. „Und das ist schon die erste neue Errungenschaft in unserer Zusammenarbeit im Nationalpark“, freut sich Rössler, entstanden aus der Tatsache, dass sich in den drei Länderberichten im Laufe der Zeit durch die intensiv gelebte Zusammenarbeit immer mehr an Redundanz ergeben habe.

„Nur einige wenige Fakten aus dem Tätigkeitsbericht 2017 zeigen schon die dynamische Entwicklung dieses Vorzeigeprojektes zum Schutz des Österreichischen Naturerbes“, gratuliert in Vertretung der Bundesministerin Sektionschef Günter Liebel. Nationalpark-Direktor und für die kommenden zwei Jahre Vorsitzender im Direktorium Wolfgang Urban berichtet dazu: 

  • Rund 11 Millionen Euro wurden insgesamt im Nationalpark 2017 aus EU- Bundes- und Ländermittel in das 1.856 km² große Schutzgebiet und die umliegenden Regionen investiert, 22% davon in Naturschutz und Wissenschaft, 10% in die Erhaltung der Kulturlandschaft, 12% in die Bildung- und Besucherinformation, 16% in neue Infrastruktur und Ausstellungen, 12% in Regionalentwicklung und Tourismus, 3% in die Verwaltung und 25% in Personal.
  • Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weitere fast 50 Ferialarbeiterinnen und Ferialarbeiter, Senior- und Junior-Ranger sind mit viel Engagement und Leidenschaft bei ihrer vielfältigen Arbeit. Und das zeige sich unter anderem beim ungebremsten Zuspruch, zum Beispiel von Seiten der Schulen und den Besucherinnen und Besuchern.
  • 37.000 Schülerinnen und Schüler nahmen an den Natur- und Umweltbildungsangeboten teil,
  • 15.000 Gäste an Führungen, Erlebnisprogrammen und Vorträgen, weitere 183.000 wurden in Infozentren und bei Rangerstationen persönlich betreut und 359.000 besuchten die Nationalparkausstellungen.
  • Addiert man die Auswertungen von fix installierten Zählsystemen in den Salzburger Nationalparktälern und Besucherfrequenzerhebungen aus Kärnten und Tirol kann von einer Gesamtzahl von rund fünf Millionen Besucherinnen und Besuchern ausgegangen werden.

„Es fällt auf, dass alle wirklich bedeutenden Entwicklungen und Projekte im Nationalpark Hohe Tauern, jene sind, die von Anfang an gemeinsam und länderübergreifend angelegt sind, wie die großen Artenschutzprojekte betreffend Bartgeier, Steinwild, Urforelle oder die wissenschaftlichen Vorhaben wie das Gewässer- und das Langzeitmonitoring, die Biodiversitätsdatenbank, die Tage der Artenvielfalt und vieles mehr“, betont Felipe. Auch in der Umweltbildung seien die länderübergreifenden Angebote wie die Wasserschule, die Klimaschule oder das Projekt der Partnerschulen die „Aushängeschilder“ geworden. 

Die Zusammenarbeit der Bundesländer intensivieren und den Zusammenhalt unter den Partnern des Nationalparks nicht zu verlieren sind weitere gemeinsame Anliegen. Von den Grundeigentümern, den Land- und Forstwirten über die Jägerschaft bis zu den im Verein der Freunde des Nationalparks organisierten großen Unternehmen und Sponsoren gibt es stets die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Weiterentwicklung.

Im bereits begonnenen Nationalparkjahr 2018 warten weitere große Herausforderungen: 

  • Schon am 23. Jänner wird die neue Periode des länderübergreifenden wissenschaftlichen Beirates mit einer konstituierenden Sitzung namhafter nationaler und internationaler Expert/-innen aus Wissenschaft und Forschung in Salzburg gestartet.
  • Das bereits 2016 in den drei Ländern installierte Langzeitmonitoring wird noch weitere zwei Jahre in einer spannenden, aber bereits international beachteten Pilotphase geführt.
  • Eine umfassende Sammlung an modernen, pädagogisch wie didaktisch auf den letzten Stand gebrachten Unterrichtsmaterialen werden den Schulen der 5. bis 8. und 9. bis 12. Schulstufe über eigene online Zugänge zur Verfügung stehen.
  • Der Auftritt des Nationalparks nach außen über Website und Social Media Kanäle wird an die ebenfalls neue gemeinsame CD Linie angepasst und ein schon Jahre überfälliger, neuer länderübergreifender Imagefilm erarbeitet und gedreht.

Der Nationalpark Rat, das Nationalpark Direktorium sowie die Aufgaben in der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Nationalpark Hohe Tauern sind seit 1994 mit Staatsvertrag Art.15a B-VG zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol festgelegt. Alle zwei Jahre wechselt die Vorsitzführung unter den drei Bundesländern. 2018 und 2019 üben LH-Stellvertreterin Dr. Astrid Rössler für den Rat und NP-Direktor DI Wolfgang Urban MBA für das Direktorium den Salzburger Vorsitz aus.

Tätigkeitsbericht 2017 Nationalpark Hohe Tauern:

Der Tätigkeitsbericht 2017 Nationalpark Hohe Tauern ist hier unter „Tätigkeitsberichte“ zum Download erhältlich. 

Unterrichtsmaterialien für Schulen:

Die Unterrichtsmaterialien für die 5. bis 8. und 9. bis 12. Schulstufe stehen hier zur Verfügung.

Weitere Fotos stehen zur freien Verwendung auf unserer Homepage unter Artikel „Ein Nationalpark Hohe Tauern…“ zum Download zur Verfügung!

Rückfragen & Kontakt:

DI Wolfgang Urban MBA
Direktoriumsvorsitzender
Nationalparkverwaltung
5730 Mittersill, Gerlosstraße 18
0043(0)6562 40849-22 oder 0043(0)664 8284239
wolfgang.urban@salzburg.gv.at

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