Frühsommer in der Natur: Rücksicht auf Jungtiere geboten

Die Land&Forst Betriebe geben zu Beginn der warmen Zeit wertvolle Tipps für das richtige Verhalten in der Natur.

Wien (OTS) Endlich ist er da, der Sommer: warme Tage laden zu Aktivitäten im Freien und auch in den heimischen Wäldern ein. Der Wald erstrahlt dieses Jahr nach einem feuchten und kühlen Frühling im satten Grün und lockt nun mehr denn je Menschen auf der Suche nach Ruhe, Erholung, Bewegung und frischer Luft. Für Naturbesucher ist gerade jetzt im Frühsommer jedoch Vorsicht und vor allem Rücksicht geboten, erinnern die Land&Forst Betriebe Österreich und geben zu Beginn der warmen Zeit wertvolle Tipps für das richtige Verhalten in der Natur.

„Das Ökosystem Wald etwa ist ein Multitalent. Es ist Schutz-, Erholungs-, Wohlfahrts-, Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zugleich und wichtige Komponente im Kampf gegen den Klimawandel. Alle diese Wirkungen sind durch den Waldbesitzer in Einklang zu bringen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass hier jeder Waldbesucher mithilft und auf einen verantwortungsvollen Umgang zum Schutz des Waldes, der Tiere und anderer Waldbesucher achtet. Ein respektvolles Miteinander hilft uns, den heimischen Wald und seine vielseitigen Leistungen langfristig für nächste Generationen zu bewahren“, betont DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.

Gäste der Natur

„Besonders jetzt im Frühsommer ist es wichtig, den persönlichen Lebensraum der Tiere in Wald, Feld und Flur nicht zu stören und Jungpflanzen durch Querfeldeinlaufen nicht zu zerstören. Als Naturbesucher ist man Gast und sollte sich auch entsprechend verhalten, denn Lärm, hinterlassener Müll oder das Verlassen der markierten Wege können negative Auswirkungen auf das Wild und die Umwelt haben. Außerdem gilt: Hunde immer an die Leine nehmen sowie Radfahren und Reiten nur auf ausgewiesenen Routen“, appelliert Montecuccoli an den Naturverstand der Besucher.

Ruhe in der Kinderstube

Freilebende Wildtiere sind prinzipiell das ganze Jahr über auf Rücksicht angewiesen. Jetzt im Frühsommer ist aber eine besonders sensible Zeit, denn da wird der Nachwuchs aufgezogen. Die Muttertiere sind mit ihren noch schwachen Jungen unterwegs und fühlen sich sehr schnell bedroht. Da Wild besonders in der Dämmerung aktiv ist, wird auch dringend darum ersucht, Wald, Wiesen und Felder nicht vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang zu besuchen.

„Muttertiere lassen sich mit ihrem Nachwuchs gerne im Dickicht oder auch auf Wiesen nieder. Diese Ruhezonen sollten daher unbedingt gemieden und Wildtiere nicht angefasst werden. Oft trifft man auf scheinbar verwaiste Jungtiere. Dann sollte man sich zügig zurückziehen, denn haben Jungtiere einmal menschlichen Geruch an sich, werden sie von der Mutter oft verstoßen. Meistens sind die Eltern der jungen Tiere in der Nähe und kehren zurück, sobald der Mensch weg ist. Also – so lieb und verlockend die Jungtiere auch sein mögen – Finger weg von jungen Wildtieren. Hier kann man mehr schaden als helfen“, fügt Montecuccoli hinzu.

Jungwälder brauchen Schutz

Neben der Rücksicht auf die Wildtiere ist aber auch ein verantwortungsvolles Verhalten gegenüber dem Wald an sich von großer Bedeutung. Das Österreichische Forstgesetz sieht hier etwa einen Schutz von Jungwäldern unter einer Höhe von drei Meter vor, indem das Betreten dort verboten ist. „Diese Jungbestände sind oft der Ruhebereich von Wildtieren und es ist besonders wichtig, dass hier auch die Bäume und deren Wurzeln und Äste nicht beschädigt werden“, erklärt der Verbandspräsident. „Wir brauchen dringend die Verjüngung der alpinen Wälder zur Aufrechterhaltung aller Schutzfunktionen für die Zukunft“, so Montecuccoli weiter.

Arbeitsplatz Wald

Wälder sind aber auch Arbeitsraum für Forstarbeiter und Waldbesitzer, denn vor allem jetzt im Frühsommer stehen nach einem feuchten Frühling viele notwendige Arbeiten im Wald an. Pflege, Aufarbeitung und Aufforstung stehen nun im Fokus, um die Wälder klimafit und enkeltauglich zu machen. „Für Waldarbeiten müssen aus Sicherheitsgründen oft Wald- und Forstwege gesperrt werden. Umfallende Bäume aber auch Maschinen stellen eine Gefahr für Waldbesucher dar. Absperrungen und Warnschilder müssen auf jeden Fall beachtet werden“, so Montecuccoli abschließend.

Abschließend noch fünf Punkte für ein Verhalten in der Natur mit Naturverstand:

  • Auf markierten Wegen bleiben

Zu Fuß und vor allem mit dem Rad ausschließlich markierte und freigegebene Wege benützen. Mountainbiken im Wald abseits von dafür gekennzeichneten und erlaubten Strecken ist verboten – auch auf der Forststraße.

Ruhezonen für Wildtiere müssen unbedingt beachtet werden! Abseits der markierten Wege dringt man in ihr „Wohnzimmer“ und ihren Rückzugsort ein und verschreckt sie. Plätze für Wildfütterungen bitte ebenfalls großräumig zu meiden, um die Tiere dort nicht zu stören.

Mit Beginn der warmen Jahreszeit kommt es auch wieder vermehrt zu notwendigen Waldarbeiten. Entsprechende Schilder weisen Waldbesucher darauf hin und warnen vor den Gefahren. Daher gilt es, forstliche und auch jagdliche Sperrgebiete zur eigenen Sicherheit zu beachten und großräumig zu umgehen, um Unfälle zu vermeiden.

Achtlos weggeworfener Müll kann zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod von Wildtieren führen, verunstaltet die Landschaft und schadet der gesamten Natur. Egal ob Getränkedosen, Zigarettenstummel oder Kaugummi: sie gehören ausschließlich in dafür vorgesehene Mistkübel entsorgt. Sollten solche nicht vorhanden sein, dann bitte einfach wieder mitnehmen.

  • Hunde immer an der Leine führen

Freilaufende Hunde sind eine permanente Gefahr für Wildtiere, speziell für Jungtiere. Wittert ein Hund erst einmal ein Wildtier, geht der Jagdtrieb mit ihm im wahrsten Sinne durch. Fällt er dann ein Wildtier auch an, so bedeutet dies fast immer dessen Tod. Wild hat einen ausgeprägten Geruchssinn und wittert Hunde – allein dies reicht zumeist aus, um es in Stress und Panik zu versetzen.

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Land-bewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Viertel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.

Rückfragen & Kontakt:

Land&Forst Betriebe Österreich
Thomas von Gelmini
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43 (0)1 5330227 21
Mobil: +43 (0) 664 149 16 15
E-Mail: gelmini@landforstbetriebe.at
Web: www.landforstbetriebe.at

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