Die Österreichische Kinderliga sieht in der Rücknahme des generellen Rauchverbots in der Gastronomie eine deutliche Abkehr vom Präventionsgedanken
Wien (OTS) – Für die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit ist die von der neuen Regierung beschlossene Maßnahme, das generelle Rauchverbot in der Gastronomie doch nicht einzuführen, ein Signal in die falsche Richtung. „Diese Maßnahme steht in krassem Gegensatz zum Präventionsgedanken zur Gesundheitsförderung besonders von Kindern und Jugendlichen“, sagt Mag. Caroline Culen, Leitung fachliche Stabstelle der Kinderliga. „Kinder lernen von Vorbildern. Kinder sollen das Rauchen nicht als Symbol des Erwachsenseins erleben. Das Rauchen in Lokalen ist sicherlich das falsche Signal für Kinder und Jugendliche“, so die Kinderpsychologin.
Wie Studien aus anderen Ländern zeigen, bewirkt ein generelles Rauchverbot im öffentlichen Raum langfristig auch eine positive Änderung im Rauchverhalten der Erwachsenen, von dem Kinder profitieren. Die Kinderliga warnt in diesem Zusammenhang auch eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens für Kinder, dem sie oftmals in den eigenen vier Wänden ausgesetzt sind. Denn Säuglinge, Kleinkinder, Kinder
- sind beim Passivrauchen in geschlossen Räumen gefährdeter, weil sie mit jedem Atemzug relativ mehr Atemluft aufnehmen als Erwachsene – und damit mehr Giftstoffe
- reagieren empfindlicher auf die Belastungen durch den Tabakrauch, weil sich ihr Körper noch in Entwicklung befindet und die eingeatmeten Stoffe schlechter abbauen kann
- klagen, wenn sie in verrauchten Innenräumen sein müssen, häufig über Kopfschmerzen, Übelkeit, Husten
- erkranken häufiger an schweren Krankheiten wie Asthma, Lungenentzündung, Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen
- weisen beim Passivrauchen zweimal höhere Werte an Cotinin (ein Abbauprodukt von Nikotin) im Körper auf, als rauchende Erwachsene.
(Quelle: VIVID – Fachstelle für Suchtprävention, http://www.vivid.at/wissen/tabak)
Auch ungeborene Kinder sind belastet. Raucht die Mutter, dann raucht das Baby mit und ist einem höheren Risiko von „Plötzlichem Kindstod“, Frühgeburtlichkeit, niedrigem Geburtsgewicht u.a. ausgesetzt.
„Unsere Gesellschaft trägt die Verantwortung für das gesunde Aufwachsen unserer Kinder. Ein Aus für das Rauchverbot in der Gastronomie sehen wir im Sinne der Prävention als klaren Rückschritt. Unser Appell an die neue Bundesregierung lautet daher, diesen Entschluss unbedingt zu überdenken und zurück zu nehmen“, erklärt Culen.
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Verena Bittner
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