ÖVGW: Investitionen in die Infrastruktur für die Trinkwasserversorgung sind dringend nötig | ÖVGW Österreichische Vereinigung für das Gas

Als ÖVGW haben wir bei dem dafür zuständigen Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus eine Sondertranche von 300 Millionen Euro – zusätzlich zu den jährlichen Förderungen von 80 Millionen – beantragt, die neben den Gemeinden auch anders strukturierte Wasserversorger wie Verbände, Genossenschaften oder Kapitalgesellschaften berücksichtigt“, berichtet ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl. Das Bundesministerium für Finanzen sollte von der Schaffung gesonderter Strukturen
zur Finanzierung der Siedlungswasserwirtschaft, die nicht mit jenen des Umweltförderungsgesetzes vereinbar sind, absehen. „Werden zusätzliche Förderungen für die Siedlungswasserwirtschaft in Erwägung gezogen, wären diese organisatorisch und inhaltlich mit jenen nach dem Umweltförderungsgesetz abzustimmen“, betont Dinhobl.

Franz Dinhobl, ÖVGW-Präsident

Wien (OTS) Am 4. Dezember 2020 veröffentlichte der Rechnungshof seinen Bericht zu Förderungen in der Siedlungswasserwirtschaft. Langjährige Forderungen der ÖVGW wurden bestätigt: Bis 2030 braucht es eine massive Erweiterung der Förderungen und Anreize für die Betreiber, in die Anlagen zu investieren.

Die Grundversorgung mit bestem und sicherem Wasser aus der Leitung als Lebensmittel Nummer eins ist eine zentrale gesellschaftliche und generationenübergreifende Aufgabe. Damit die österreichischen Haushalte sicher mit bestem Trinkwasser versorgt werden können, braucht es eine funktionierende Infrastruktur. Der Rechnungshof hat nun in seinem Bericht auf den stark steigenden Sanierungsbedarf der Wasserleitungen hingewiesen.

Desolate Trinkwasserleitungen müssen dringend saniert werden

In Österreich sorgen rund 5.500 Wasserversorgungsunternehmen – von großen Wasserwerken bis zu kleineren, regional organisierten Wassergenossenschaften – für eine reibungslose und sichere Versorgung mit Trinkwasser. Sie bringen das Trinkwasser aus Quellen und Brunnen in einem rund 81.000 Kilometer langen Wasserleitungsnetz in die österreichischen Haushalte. Doch laut RH-Bericht steigt mit zunehmendem Alter der Infrastruktur der Anteil jener Leitungen, die einen Wasserverlust von über 20 Prozent verzeichnen – bei den vor 1980 errichteten Leitungen waren es im untersuchten Zeitraum bereits zwischen 5,3 und 8,5 Prozent. Das müsste nicht so sein: In den vom Rechnungshof geprüften Jahren 2014 bis 2018 zeigt sich eine deutliche Unterschreitung der Sanierungsraten. Alleine für den Werterhalt der Leitungen wäre dem Bericht zufolge eine durchschnittliche Sanierungsrate von zwei Prozent pro Jahr nötig. Tatsächlich wurden nur 0,3 Prozent des Trinkwassernetzes saniert.

Investitionen in die Wasserwirtschaft sind Krisenvorsorge und Wirtschaftsmotor

Die Veränderungen bei der Niederschlagsverteilung und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel machen große Investitionen in den Wassersektor notwendig, um auch in Zukunft eine sichere Versorgung gewährleisten zu können. Investitionen in den Ausbau der Wasserinfrastruktur schaffen österreichische Arbeitsplätze, sichern die Versorgung mit gesundem Trinkwasser und sind notwendige Maßnahmen im Hinblick auf die Veränderungen, die der Klimawandel bringt.

Es braucht den gezielten Einsatz von Fördermitteln

In Folge der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung mit der „Gemeinde-Milliarde“ einen wichtigen Schritt zur Konjunkturbelebung gesetzt. Für die Siedlungswasserwirtschaft hat die Gemeinde-Milliarde aber keinen nennenswerten Investitionsschub gebracht. Derzeit stehen auf Basis des Umweltförderungsgesetzes ca. 1.700 Projekte zur Verwirklichung bereit. „Als ÖVGW haben wir bei dem dafür zuständigen Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus eine Sondertranche von 300 Millionen Euro – zusätzlich zu den jährlichen Förderungen von 80 Millionen – beantragt, die neben den Gemeinden auch anders strukturierte Wasserversorger wie Verbände, Genossenschaften oder Kapitalgesellschaften berücksichtigt“, berichtet ÖVGW-Präsident DI Franz Dinhobl. Das Bundesministerium für Finanzen sollte von der Schaffung gesonderter Strukturen zur Finanzierung der Siedlungswasserwirtschaft, die nicht mit jenen des Umweltförderungsgesetzes vereinbar sind, absehen. „Werden zusätzliche Förderungen für die Siedlungswasserwirtschaft in Erwägung gezogen, wären diese organisatorisch und inhaltlich mit jenen nach dem Umweltförderungsgesetz abzustimmen“, betont Dinhobl.

Die ÖVGW

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist die einzige, unabhängige und freiwillige Interessenvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger. Über Kooperationen mit Landesverbänden vertritt die ÖVGW mehr als 1.500 Wasserversorger. Diese beliefern rund 80 % der zentral versorgten Bevölkerung mit Trinkwasser. Das österreichische Trinkwasser wird zu 100 % aus Grundwasser aus Quellen und Brunnen gewonnen. Für die ÖVGW steht daher der Schutz des Grundwassers und die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesundem, hochqualitativem Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Michaela Jungbauer
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+43 (0)1 513 15 88-34

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