PULS 24 – Pro und Contra: Peter Hacker will heuer Maskenbälle abhalten

Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder hält Regierungsmaßnahmen für halbherzig, Sacher-Chef Matthias Winkler regt Winter-Schanigärten an.

Wien (OTS) Mittwochabend waren Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen), Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger (NEOS) sowie der Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und der Geschäftsführer der Sacher-Hotels, Matthias Winkler, bei Pro und Contra auf PULS 4 und PULS 24 zu Gast. Die ganze Diskussion zum Nachschauen unter https://www.puls4.com/pro-und-contra.

In der PULS 4/PULS 24-Diskussionssendung Pro und Contra vom Mittwochabend diskutierte unter dem Titel „Keine neuen Maßnahmen der Regierung – Wie leben wir im Corona-Herbst?“ ein hochkarätiges Podium, bestehend aus Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger, dem Wiener Stadtrat Peter Hacker sowie Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und Sacher-Chef Matthias Winkler. Nachfolgend die spannendsten Zitate aus der einstündigen Sendung:

Peter Hacker:
Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker: Bälle werden als Maskenbälle geplant und finden – unabhängig von der Ampelfarbe – auch in dieser Ballsaison statt:
„Ja, Bälle werden stattfinden können und zwar völlig unabhängig davon, wie die Ampel steht (…) Man sollte den alten Gedanken der Maskenbälle wieder aufgreifen und weiterentwickeln. Dann ist nur noch die Frage, wie viel Maske muss sein. Ich glaube, man muss sagen, wir machen eine Maskenball-Saison.“

Außerdem, so Peter Hacker, sei eine allgemeine Maskenpflicht in allen Geschäften zumutbar:
„Wenn man schon sagt, man definiert einige Geschäfte, in denen Maskenpflicht herrscht, dann muss es in allen Geschäften sein. Wenn es zumutbar ist, beim Einkaufen im Supermarkt, dann ist es auch zumutbar im Möbelgeschäft oder in einem Gewandgeschäft oder in einem Schuhgeschäft.“

Der Wiener Gesundheitsstadtrat weiter: Die Gefährlichkeit der Ansteckung der Kinder wurde überschätzt, Kinder seien kein allzu großes Gefahrenpotenzial für ihre Großeltern:
„Der Glaube, den wir Anfang des Jahres hatten – und da nehme ich mich nicht aus – dass Kinder ein besonderes Gefährdungspotenzial für Senioren sind, weswegen wir gesagt haben, bitte schnuddelt eure Omas und Opas nicht ab, ist weg. Es hat sich gezeigt, die Übertragbarkeit durch die Kinder an die Seniorinnen und Senioren ist viel geringer, wir haben das völlig überschätzt. Daher kann man nur sagen: Es kann mit großer Bedenkenlosigkeit einen Schulstart geben.“

Klaus Albrecht Schröder:
Klaus Albrecht Schröder, Direktor des Wiener Museums Albertina, macht die Regierungsmaßnahmen für das Ausbleiben seiner Gäste verantwortlich:
„90 bis 95 Prozent unserer Besucher kommen aus der EU bzw. kommen jetzt nicht. Und es bleiben sogar die Österreicher weg, weil sie verängstigt sind. Dann ist vollkommen klar, dass die Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, die falschen sind, zu schwach sind, zu halbherzig, zu inkohärent sind.“

Albertina-Chef: Können den Umsatzeinbruch heuer nicht mehr aufholen.
12 Millionen fehlen, keine Sparmaßnahme dieser Welt kann diesen Einbruch kompensieren.“

Matthias Winkler/Peter Hacker:
Der Geschäftsführer der Sacher-Hotels in Wien und Salzburg, Matthias Winkler, will die Schanigärten über den Winter stehen lassen:
„Es gibt es in Wien oder jeder anderen Stadt die Schanigärten. Warum lassen wir sie heuer nicht über den Winter stehen? Ein konkretes Beispiel: Im Hotel Sacher Wien gibt es ein paar Schanigärten rundherum. Der Aufbau, der Abbau, das Lagern kosten 35.000, 40.000 Euro. Würden wir uns das ersparen, wäre das ein wesentlicher Beitrag für uns als Hoteliers und Gastronomen. Gleichzeitig könnten wir im Freien mit genug Abstand jenen Menschen einen Platz anbieten – unsere Winter sind ja nicht mehr besonders kalt – die Angst haben, in geschlossene Räumen zu gehen.“

Die Reaktion vom Wiener Stadtrat Peter Hacker auf die Winter-Schanigärten: Er hält das für eine vernünftige Idee und will sie in der Wiener Stadtregierung diskutieren lassen:
„Ich bin für Schanigärten nicht zuständig. Aber ich habe kein Problem damit, diese Idee aufzugreifen und im Kreis meiner Regierungsmitglieder zu diskutieren, das klingt nach einem vernünftigen Vorschlag.“

Rudolf Anschober:
Gesundheitsminister Rudolf Anschober erklärt die steigenden Infektionszahlen mit vielen Tests:
„Das Allerentscheidenste: Wir testen wie noch nie zuvor. Allein in den letzten 24 Stunden waren es 17.000 österreichweit. Und wenn man mehr testet, findet man auch mehr, das ist die Realität. Aber besser jetzt testen und schlechtere Zahlen haben und dafür in den nächsten Monaten mehr Sicherheit.“

Rudolf Anschober spricht ebenfalls von einer geringeren Ansteckungsgefahr bei Kindern:
„Kinder sind nicht gleich ansteckend wie Erwachsene, da gibt es sehr klare Belege dafür (…) Ein gewisses Risiko ist da, wir müssen aber immer eine Balance schaffen.“

Elisabeth Köstinger:
Die Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) freut sich darüber, dass Österreicher vermehrt den Sommer im Inland verbracht haben, beklagt aber auch den Einbruch beim Städtetourismus:
„Die Ferienhotellerie hat im Sommer überraschend gut funktioniert. Der Aufruf, in Österreich Urlaub zu machen, hat gut geklappt: Wir haben 20 Prozent Anstieg bei den Inlandsurlaubern. Aber wir haben ein riesengroßes Problem im Städtetourismus, uns fehlen die internationalen Ankünfte. Die Reisefreiheit ist eingeschränkt, wir können die Flüge nicht herzaubern.“

Beate Meinl-Reisinger:
NEOS-Parteivorsitzende Beate Meinl-Reisinger: Die Wirtschaftskrise ist auch 2021 nicht vorbei:
„Die Fragen des Fixkostenzuschusses wird uns auch noch 2021 beschäftigen, die Frage der Kurzarbeit, die Frage des Anstiegs der Arbeitslosigkeit, die werden nicht alle in Kurzarbeit bleiben. Da fehlen mir die Antworten, da wird sehr viel gemurkst. Machen Sie Ihren Job und weniger Pressekonferenzen, das ist mein Aufruf.“

Matthias Winkler:
Der Chef der Hotel Sacher in Wien und Salzburg kann seine Häuser mit der derzeitigen Auslastung nicht wirtschaftlich führen:
„So gut wir die Gesundheitskrise gemeistert haben, so schwierig ist jetzt das Meistern der Wirtschaftskrise. Und diese Wirtschaftskrise heißt für ein Hotel Sacher in Wien, ähnlich wie für ein Hotel Sacher in Salzburg: 92 Prozent unserer Gäste waren international Reisende. Die kamen mit dem Flugzeug, die kamen aus Asien, aus Südamerika, aus Amerika, die sind alle nicht da. Wir haben heute die Zahlen für August bekommen; Es sind weniger als 30 Prozent unseres normalen Geschäfts, das wir derzeit machen können (…) Ein Fünf-Sterne-Hotel in der Stadt ist unter einer 50-Prozent-Belegung aber unter keiner Maßnahme wirtschaftlich führbar.“

Matthias Winkler verlangt außerdem weitere Staatshilfen:
„Die Hilfen die angeboten und konzipiert wurden, haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass wir über die Krise gekommen sind. Manches hätte schneller kommen können (…) Mein Appell ist nur: Das darf es nicht gewesen sein. Wenn wir über diese Krise kommen wollen in den kommenden Jahren, brauchen wir mehr.“

Rückfragen & Kontakt:

barbara.holzbauer@prosiebensat1puls4.com

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